Mit Kindern aufs Schiff
Familienurlaub an Bord: Worauf muss man achten, damit jeder auf seine Kosten kommt? Mit diesen Tipps ist die Reiseplanung ein Kinderspiel…
Wer darf mit?
Kinder sollten mindestens sechs, besser zwölf Monate alt sein. Auf Transatlantik-Reisen werden Kinder unter einem Jahr nicht mitgenommen; auf Expeditionsreisen kann die Altersgrenze zwischen fünf und zwölf Jahren variieren. Schwangere jenseits der 24. Woche müssen generell an Land bleiben.
Und wie wohnen wir?
Eine Doppel-Kabine hat 16 bis 20 Quadratmeter, zwei Betten sowie ein bis zwei Klapp- oder Sofabetten. Mehr Platz bieten spezielle Familienkabinen, Suiten oder zwei Kabinen mit Verbindungstür. Für größere Familien ist eine Suite oft kostengünstiger als zwei Standardkabinen nebeneinander. Eine Kabine in der Nähe von Kids Club, Pool und Restaurant erspart lange Wege.
Service an Bord
Aufgrund des für den Schiffbau verwendeten Stahls funktioniert ein handelsübliches Babyphone nicht auf einem Kreuzfahrtschiff. Die Reedereien bieten hier mittlerweile immer öfters Alternativen. So kann ein Babyphone an Bord ausgeliehen werden. Die beiden Stationen nutzen hier dann zum Beispiel das WLAN-Netz an Bord zur Kommunikation. Zum Teil sind auch die Kabinentelefone mit einer Babyphone-Funktion ausgestattet. Ist diese aktiviert, so kann das Kabinentelefon von öffentlichen Telefonen an Bord angerufen und die Kabinengeräusche abgehört werden.
Ebenfalls gibt es meist zahlreiche Ausstattungen für Eltern mit Baby. Bei vielen Redereien können Babybettchen, Babywannen, Windeleimer, Flaschenwärmer, Toilettensitze, Nachtlichter und vieles mehr an der Rezeption ausgeliehen werden.
Kinderwagen und Buggys können zwar mit an Bord gebracht werden, müssen allerdings in der Kabine verstaut werden. Das Abstellen in öffentlichen Bereichen ist zumindest bei AIDA aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Aus praktischen Erwägungen empfiehlt sich bei Bedarf ein Buggy.
In den Restaurants stehen in der Regel höhenverstellbare Kleinkinderstühle zur Verfügung. Oftmals wird auch angeboten, mitgebrachte Babynahrung in Fläschchen und Gläschen an Bars und in den Restaurants aufzuwärmen.
Getränke sind zum Frühstück immer inklusive. Bei US-Reedereien gibt es Eiswasser und ungesüßten Eistee ganztägig kostenlos, bei MSC einfache Säfte und Wasser. Softdrinks und Wasser sind bei AIDA zum Essen inklusive. TUI Cruises schenkt als Veranstalter für All Inclusive Urlaub fast alle Getränke kostenfrei aus. Viele Reedereien bieten günstige Getränke-Pakete für Kinder.
Auf fast jedem Kreuzfahrtschiff gibt es für Kinder und Jugendliche nach Altersgruppen abgestimmte Clubs, die Betreuung erfolgt bei AIDA und TUI Cruises in deutscher, auf internationalen Schiffen in englischer Sprache.
Kostenlose Betreuung wird meist für Kinder ab drei Jahren angeboten. Mitunter gibt es Babysitting gegen Gebühr. Während der Hafenliegezeiten ist die Betreuung gelegentlich kostenpflichtig.
Machen wir Ausflüge?
Zahlreiche angebotene Landausflüge eignen sich auch für Kinder – das gilt zumindest für ältere Kinder. Hier sind die Eltern natürlich im Einzelfall immer gefragt, ob ihr Sprößling gefallen an dieser Fahrt finden könnte oder ob sie ihm überhaupt zumutbar wäre. Einige Reedereien bieten auch in geringem Umfang Landausflüge für Kinder an. Dies auch ohne Begleitung der Eltern im Rahmen der Clubs.
Und welche Papiere?
Einige Reedereien verlangen – auch für Kinder – einen Reisepass, selbst wenn das Schiff nur EU-Häfen anläuft. Vorsicht: Der deutsche "Kinderreisepass" – auch wenn er irreführend so heißt – ist kein richtiger Reisepass. Alleinerziehende und Eltern mit anderem Nachnamen als ihre Kinder sollten einen Nachweis über das Sorgerecht beziehungsweise die Zustimmung weiterer Sorgeberechtigter mitführen.